Manolis Anagnostakis

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Manolis Anagnostakis, geboren am 10. 3. 1925 in Thessaloniki, studierte Medizin an den Universitäten Thessaloniki und Wien, wo er die Fachausbildung für Röntgenologie abschloss. Danach arbeitete er als Arzt in seiner Heimatstadt und seit 1978 in Athen. Während der deutschen Besatzung war Anagnostakis im Widerstand aktiv und kam 1943 ins Gefängnis. Im griechischen Bürgerkrieg wurde er 1948 wegen politischer Betätigung in der Studentenbewegung erneut inhaftiert und 1949 zum Tode verurteilt. 1951 Begnadigung im Zuge einer allgemeinen Amnestie und Entlassung aus dem Gefängnis. Seit 1942 publizierte er neben Gedichten und Essays literaturkritische Arbeiten und wirkte zwischen 1944 und 1973 als Herausgeber und Redakteur verschiedener Zeitschriften wie auch als Mitherausgeber von Sammelbänden griechischer Autoren, die nach der Aufhebung der Vorzensur während der Militärdiktatur in Griechenland in eigener Verantwortung der Herausgeber erschienen. Manolis Anagnostakis starb am 22. 6. 2005 in Athen.

*  10. März 1925

†  22. Juni 2005

von Niki Eideneier

Essay

Als ,erste griechische Nachkriegsgeneration‘, zu der auch Manolis Anagnostakis gehört, bezeichnet man jene Dichter, die zwischen 1918 und 1928 geboren wurden und die ihre ersten poetischen Texte nach 1940 publiziert haben. Diese Dichtergeneration hebt sich durch einige wesentliche Merkmale von den zum Teil noch lebenden und wirkenden Vorkriegsdichtern ab: Die Dichter der Nachkriegsgeneration haben gemeinsame ...